Die Schweiz gilt als Zentrum der Entwicklungen rund um Kryptowährungen in Europa. Krypto Valley in Zug ist die Heimat diverser wichtiger Unternehmen der Branche. Viele dieser Firmen arbeiten an der Weiterentwicklung und der Einbindung der Blockchain in neuen Anwendungsgebieten. Wie kann sie in Zukunft die verschiedensten Branchen reformieren?
Wie die Blockchain mit Smart Contracts nützlich sein kann
Unter den Personen, die immer wieder in der Schweiz anzutreffen sind, befindet sich Vitalik Buterin. Er ist einer der Gründer von Ethereum, einem riesigen Blockchain-Protokoll, das nicht nur die zweitwertvollste Kryptowährung der Welt, Ether, beheimatet. Vielmehr dient es als Basis für die Revolution innerhalb der Unternehmenswelt, denn das Netzwerk dient dazu, die sogenannten Smart Contracts zu ermöglichen. Hierbei handelt es sich natürlich nicht um einen klassischen Vertrag im Wortsinn. Stattdessen sind es intelligente Funktionen, die bestimmte Tätigkeiten automatisieren.
Vom kleinen Geschäft um die Ecke, über Milliarden-Konzerne, bis hin zu grossen Banken mit Kunden in aller Welt, würden sich die Funktionen skalieren lassen. Ein Beispiel dafür wäre der Einsatz bei vertraglich festgelegten Handlungen. Trifft etwa eine Lieferung von Unternehmen A bei Unternehmen B ein, so wird automatisch die Zahlung ausgelöst. Eine solche Anwendung liesse sich beliebig in den verschiedensten Branchen nutzen. Gleichfalls lassen sich viele andere Details beim Prozess zwischen Herstellung und Endkunden über die Blockchain vereinfachen.
Ein passendes Beispiel ist die Lebensmittelindustrie, bei der die Einhaltung gewisser Standards so wichtig wie in wenigen anderen Branchen ist. Mit Smart Contracts lässt sich hier bei entsprechender Einbindung bereits jetzt der Weg vom Saatgut bis in das Regal im lokalen Supermarkt bestens dokumentieren und bei Bedarf nachverfolgen. Wichtige Punkte sind hier etwa die Einhaltung der Kühlkette beziehungsweise die genaue Transportzeit. Wird eine Vereinbarung nicht eingehalten, kann die jeweils nächste Station der Kette dies unkompliziert nachvollziehen und entsprechend reagieren.
Kommen die Kryptowährungen noch als Hauptanwendung?
Erstmals wurde die Blockchain allerdings für ihre erste Anwendung, die Kryptowährung Bitcoin, entwickelt. Und auch Bitcoin und Co. entwickelten sich im Verlauf der Jahre so gut, dass immer weitere Projekte mit eigenen Digital Coins entstanden. Die Kurse stiegen und damit auch der Wert des virtuellen Geldes, dass sich in den Wallets der Trader sammelte. Bitcoin kaufen in der Schweiz ist an vielen Stellen einfach und transparent möglich. Während es auch hier klassische Börsen und Broker gibt, die dies ermöglichen, finden sich in der Schweiz mittlerweile über 100 Bitcoin-Automaten. Allein 41 von den Geräten sind in Zürich aufgestellt und erlauben das Kaufen von Bitcoin, ähnlich wie man Geld an einem Automaten abheben kann.
Möchten Interessierte in das Gebiet der Kryptos einsteigen, stellt sich vor allem eine Frage: Will der Nutzer die Bitcoins physisch besitzen und so an Smart Contracts partizipieren oder nur per CFD auf die Kursentwicklungen setzen?
Bei beiden Varianten handelt es sich um veritable Alternativen, wobei sowohl beim physischen Handel als auch CFD-Trading ein gewisses Vorwissen bestehen muss, um erfolgreich sein zu können. Vorerst ist die Wahrscheinlichkeit jedoch gross, dass die Kryptowährungen erst einmal ein Spekulationsobjekt ohne echten Nutzen in der realen Welt bleiben. Das bedeutet für die Blockchain, dass sie sich weiter von ihrer ersten Anwendung entfernen könnte und andere Branchen bereichern wird. Dass das eine gute Sache sein kann, dürfte der erste Abschnitt dieses Textes unterstrichen haben. Man darf gespannt sein, wie weit die Einbindung in den kommenden Jahren umgesetzt und reichen wird.