Weiterbildung trotz Corona

Interview mit Dr. Beat Wolfs, Izabela Karanfiloska und Franziska Klauser von Freya Mohr

Back portrait of graduated wearing a black hat.

Präsenzunterricht ist durch Corona-Massnahmen zwischenzeitlich komplett zum erliegen gekommen. Damit Weiterbildungsinstitute künftig ihre Studierenden trotzdem zum erwünschten Abschluss bringen, müssen sie sich strategisch und technologisch neu aufstellen.

Die Schweizer Weiterbildungsanbieter erwarten wegen der zweiten Covid-Welle massive Umsatzeinbussen. Vor allem jene, die sich strategisch und infrastrukturell ungenügend
aufgestellt haben sowie Online- beziehungsweise Blended Learning nicht professionell umsetzen, werden noch mehr finanziell verlieren. Es gibt aber auch Anbieter, die die Krise gut meistern – eines der Beispiele heisst SBS Swiss Business School.

«Geschäftsführer»: Die Covid-Pandemie hat Einfluss auf viele Bildungseinrichtungen – insbesondere auch auf jene mit HF- und FH-Niveau.
Wie können Sie als SBS die nächsten Herausforderungen meistern?
Izabela Karanfiloska: Wir haben aus den ersten Monaten der Pandemie viel gelernt. Die wertvollste Lektion von allen ist, dass Universitäten und andere Bildungseinrichtungen agil und pragmatisch sein müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den Studenten in Krisenzeiten die bestmögliche Ausbildung zu bieten. Das Bemühen um organisatorische
Flexibilität war schon immer die grösste Stärke der SBS, was es uns ermöglicht hat, die Situation zu meistern und sie in den ersten Monaten der Pandemie zu unserem Vorteil zu nutzen.

Dr. Bert Wolfs: Aufgrund unserer Erfahrung mit dem Online-MBA konnten wir während der ersten Welle des Pandemieausbruchs sehr reibungslos umstellen. Online-Unterricht ist nicht dasselbe wie Face-to-Face-Unterricht. Die Fakultät musste ihre Lehrphilosophie anpassen, aber wir haben es sehr interaktiv gehalten.

Franziska Klauser: Als die Pandemie begann, war die SBS auf technologischer und organisatorischer Seite gut vorbereitet, um innerhalb von 24 Stunden alle Vorlesungen auf den Fernunterricht umzustellen. Um den Studenten eine noch hochwertigere Ausbildung zu bieten, haben wir zum Beispiel alle Klassenzimmer mit Konferenzkameras ausgestattet. So
können wir unseren Studierenden auf und vom Campus ein hybrides Lernen ermöglichen.

Der Schweizerische Verband für Weiterbildung (SVEB) hat die ersten Resultate einer Umfrage veröffentlicht: Die wirtschaftliche Situation der Weiterbildungsanbieter hat sich verschlechtert, Kurse mussten abgesagt werden und Anbieter erwarten eine sinkende Nachfrage. Was spricht dafür, dass dies bei Ihnen nicht passieren wird?
Dr. Bert Wolfs: Unsere Zahlen sind gestiegen. Die Studierenden erkennen, dass der Ausbruch der Pandemie einen Veränderungsprozess anstösst. Alles ging schneller. Was Unternehmen seit Jahren für die Digitalisierungsbemühungen geplant hatten, musste nun in zwei Monaten umgesetzt werden. Dies zeigte vielen, dass es an der Zeit ist, sich selbst weiterzubilden.

Izabela Karanfiloska: Wir sind auf die besonderen Herausforderungen des akademischen Jahres 2020–2021 gut vorbereitet und haben das Semester ohne Verzögerungen bereits erfolgreich begonnen. Wir als Institution sind für beide Arten von Vorlesungen bereit und haben in den letzten zehn Jahren viel in die technologische Infrastruktur investiert.
Online-Bildung ist an der SBS nichts Neues, sodass all dies für eine optimistische Voraussage für das neue akademische Jahr spricht.

Mit welchen Mehrwerten konnte die SBS bei ihrer Zielgruppe bisher punkten und gibt es jetzt 2020/21 neue Unique Selling Propositions (USP) oder auch Emotional Selling Propositions (ESP)?
Dr. Bert Wolfs: Ein reibungsloser, ehrlicher und offener Übergangsprozess ist jetzt wichtig. Den Studierenden zu erklären, warum wir tun, was wir tun müssen, da ihre Gesundheit in unserm Interesse liegt. Aber es ist auch Zeit für einen Mentalitätswandel: Wir müssen lernen, uns das Virus zu eigen zu machen, anstatt Angst zu haben. Wir brauchen Disziplin in Bezug auf soziale Distanzierung, das Tragen eines Mundschutzes und das Händewaschen.

Izabela Karanfiloska: Die SBS hat einen exakten Plan für die verschiedenen Szenarien, wie das akademische Jahr weitergehen wird. So können wir sicherstellen, dass es keine Unterbrechungen in der Ausbildung unserer Studenten geben wird. Dadurch bieten wir unseren potenziellen und derzeitigen Studenten Gewissheit; was die Motivation erhöht, sich
auch in unsicheren Zeiten für unsere Programme zu bewerben.

Franziska Klauser: Studierende und Dozenten sind unsere oberste Priorität in dieser Zeit. Sie sind das Herzstück unseres Instituts. Für uns ist ihre Erfahrung das Wichtigste, und wir werden alles dafür tun, dass unsere Studierenden bei der SBS auch weiterhin die beste Ausbildung erhalten.

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