Grossraum Zürich und die big Player

VON CHARLES STAUBACH

Die Vernetzung von Wissenschaft und Privatwirtschaft funktioniert in der Region Zürich ausserordentlich gut.

Um die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes zu beurteilen, wird eine Vielzahl von Studien in Auftrag gegeben beziehungsweise konsultiert und analysiert. Das haben wir auch getan: Inwiefern und warum belegt Zürich in den internationalen Rankings in so vielen für Wirtschafts- und Wertschöpfungsketten relevanten
Disziplinen jeweils immer vordere Plätze? Und wie steht Zürich im weltweiten Vergleich bezüglich «Global Wealth & Lifestyle» und Innovationsförderung da?

Die Greater Zurich Area AG ist in der Schweizer Standortförderung auf regionaler Ebene tätig. Sie unterstützt internationale Firmen bei Investition, Gründung und Expansion
in den Wirtschaftsraum Zürich. Zudem vernetzt die GZA entsprechende Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft. Stolz verweist die GZA auf die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Region, denn die Schweiz und der Wirtschaftsraum Zürich belegen seit Jahren weltweit Spitzenplätze in Bezug auf die Gewinnung von Talenten, Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität. Zürich und Zug landen in der Rangliste 2020 / 21 des «fDi Magazine» der attraktivsten europäischen Business-Standorte also erneut unter den Besten. Zürich ist Spitzenreiter unter den mittleren Städten. Zug führt die Rangliste der sehr kleinen Städte Europas an. Auch beide Kantone liegen
ganz vorn. Dieses Ranking bewertet die attraktivsten Standorte für ausländische Investitionen. Dabei wurden fünf Kriterien angelegt: wirtschaftliches Potenzial, Humankapital und Lebensqualität, Kosteneffizienz, Konnektivität und Business-Freundlichkeit. Ausschlaggebend dafür sind Spitzenpositionen in den Kategorien wirtschaftliches Potenzial, Humankapital und Lebensqualität sowie Business-Freundlichkeit.

Der Wichtigste Hotspot für Innovationen in Europa
Auch gemäss der EU-Kommission ist die Wirtschaftsregion Europameister in Innovation, wie der Regionale Innovationsanzeiger (RIS) nach einem Vergleich von 238 Regionen in 23 EU-Ländern sowie in Norwegen, Serbien und in der Schweiz verkündete. Die Greater Zurich Area zeichnet sich durch geballte Technologiekompetenz im stabilsten Umfeld Europas aus.
Diese Meinung haben die Standortförderer und -vermarkter der Region nicht exklusiv. Weltweit führend bezüglich seiner Innovationskraft und der Gewinnung von Talenten, mit einem unternehmensfreundlichen Umfeld und der Stabilität und Verlässlichkeit der Schweiz biete der Wirtschaftsraum Zürich international tätigen Unternehmen echten Mehrwert
für ihre strategische Expansion. Warum ist das so? Der langjährige, etablierte Austausch zwischen akademischen Instituten und der Privatwirtschaft sowie der Zugang zu hochqualifizierten Fachkräften machen den Grossraum Zürich zum Innovationszentrum (Quelle: Greater Zurich Area). Seit mehreren Jahren gelte die Schweiz als Innovationsweltmeister bezüglich hochinnovativer Forschung und Patentanmeldungen. Dies lasse sich auch mit Fakten und Zahlen belegen: Seit 2011 ist die Schweiz im INSEAD
Global Innovation Index die unangefochtene Nummer eins. Zudem ist Zürich nach dem Regional Innovation Scoreboard der wichtigste Hotspot für Innovationen in Europa. Der Clou sei, so sagen Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet, dass Zürich und die unmittelbare Agglomeration sich in einer Art «Innovationsgeflecht» befinden und deshalb als «Hub» eine besonders bedeutende Rolle einnehmen sowie als entscheidende Treiber für die Innovationsstärke der Schweiz wirken würden.

Accelerators und Incubators finden ein dynamisches Umfeld vor
Dass die Wirtschaftsregion Zürich in vielen Innovations-Rankings unter den Top-3-Positionen anzutreffen ist, habe, so berichtet Greater Zurich Area, mehrere Gründe. Erstens: Die Schweiz habe ein erfolgreiches und gut eingespieltes duales Bildungssystem. Der intensive Austausch und die enge Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstituten und der Privatwirtschaft fördere Innovationen. Zweitens: Die Greater Zurich Area verfüge
über eine grosse und vielfältige Auswahl an qualifizierten Arbeitskräften. Drittens: Die Schweizer Behörden regulieren, ohne Innovation zu behindern. Sie handeln pragmatisch und progressiv und befinden sich in einem steten Austausch mit den betroffenen Branchen. Dies alles fördere eine hohe Innovations- und Forschungsdichte. Hilfreich seien dafür die
weltweit gut vernetzten Universitäten und Forschungsinstitute. Die Vernetzung von Wissenschaft und Privatwirtschaft ist zudem ausserordentlich. Accelerators und Incubators würden ein dynamisches Umfeld für Innovation in Technologien wie Life Sciences, Informationstechnologie, Fintech und Blockchain, Robotik und intelligenten Systemen sowie hochentwickelten Produktionsverfahren schaffen. Auch Patente seien ein wichtiger
Indikator für die Innovationskraft eines Landes. Die Greater Zurich Area weist mit 5.3 Patenten pro 10’000 Personen im internationalen Vergleich eine hohe Patentintensität auf und verzeichne insbesondere im Bereich der Weltklasse-Patente ein überdurchschnittliches Wachstum. Nicht zuletzt sei die Region natürlich auch ein Talent-Magnet. Hochqualifizierte,
produktive und motivierte Arbeitnehmer für sämtliche Unternehmensfunktionen sowie ein flexibler Stellenmarkt und wirtschaftsfreundliche Regulierungen locken innovative globale Unternehmen, KMU und Start-ups.

Die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes misst sich auch an der Lebensqualität
der Region, in welche / r man sich niederlassen oder investieren möchte. Dabei werden sogenannte harte Standortfaktoren wirksam, die sich objektiv gut messen und beziffern lassen (Lage, Verkehrsanbindung, Infrastruktur, Steuern, Umweltbestimmungen, Subventionen, Ressourcenverfügbarkeit, Absatzmöglichkeiten), wie auch weiche Standortfaktoren (unter anderem demografische Merkmale, Bildungs- und
Qualifikationsniveau, Kaufkraft, Gehaltsniveau, Ausbildungsstätten, Gesundheitssystem,
Angebote im Bereich Freizeit und Kultur und so weiter).

Rang eins in der „Quality von Mercer
In der jüngsten «Quality of Living»-Studie von Mercer ist Zürich die Stadt mit der weltweit zweithöchsten Lebensqualität für ins Ausland entsendete Mitarbeiter. Auch Genf (Rang 9) und Basel (10) können sich in der Top Ten des internationalen Städtevergleichs platzieren. Bern belegt den 14. Platz. Wien belegt zum zehnten Mal in Folge den ersten Platz. München, Auckland und Vancouver liegen gemeinsam auf Rang 3. Zu diesem Ergebnis kommt die jährlich von der Beratungsgesellschaft Mercer durchgeführte weltweite Vergleichsstudie zur Bewertung der Lebensqualität von Expatriates in 231 Grossstädten. Zürich punktet mit einer hohen Anzahl an internationalen  Schulen, einer zuverlässigen und sicheren Verkehrsinfrastruktur sowie den hervorragenden medizinischen Versorgungsstandards. Ebenfalls erwähnenswert seien, so die Autoren des Rankings, die vielfältigen kulturellen Aktivitäten und das attraktive Wohnungsangebot. Um die
Lebensqualität der Städte zu beurteilen, werden jeweils 39 Faktoren analysiert, die aus Sicht von ins Ausland entsendeten Mitarbeitern eine zentrale Rolle spielen. Gruppiert in zehn Kategorien umfassen diese Faktoren unter anderem soziale, politische, wirtschaftliche und umweltorientierte Aspekte. Hinzu kommen Kriterien wie Gesundheit, Bildungs- und Verkehrsangebote sowie andere öffentliche Dienstleistungen. Ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität einer Stadt ist die persönliche Sicherheit. Die daraus resultierende Stabilität ist der Grundstein für den Erfolg von Unternehmen und der entsendeten Mitarbeiter.

Eine der sechs teuersten Städte der Welt für vermögende
Interessant ist auch ein Blick auf den Global Wealth and Lifestyle Report 2021, veröffentlicht von der Bank Julius Bär. So ist Zürich für Vermögende gemäss Ranking die sechstteuerste Metropole der Welt. Für Investorinnen und Investoren besonders interessant: Verhältnismässig preiswert im Vergleich zu Shanghai, Tokio und Hongkong sind in Zürich Luxusimmobilien. Aber: Für besonders reiche Personen ist das Leben in Zürich verhältnismässig teuer. Durch die Aufwertung des Frankens gegenüber dem Dollar bei weitgehend gleichgebliebenen Preisen kletterte Zürich im Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze. In Europa ist nur Monaco noch kostspieliger. Errechnet wurden die Platzierungen anhand eines Warenkorbs mit 25 Gütern oder Dienstleistungen in Dollar. Am stärksten gesunken sind die Preise für Damenschuhe (– 11.7 Prozent) und Hotelsuiten (– 9.3 Prozent). Den grössten Preisanstieg verzeichneten Flüge in der Business Class (+ 11.4 Prozent) und Whisky (+ 9.9 Prozent). Die teuerste Region bleibt Asien. Shanghai ist zurzeit die teuerste Stadt im Index, gefolgt von Tokio und dem letztjährigen Spitzenreiter Hongkong. Besonders viel leisten können sich die vermögenden Konsumentinnen und Konsumenten in Mumbai, Mexiko-Stadt, Vancouver und Johannesburg. Die einzige US-amerikanische Stadt in den Top Ten ist New York.

Der pandemiebedingte Einbruch des globalen Tourismus im Jahr 2020 habe grosse Auswirkungen auf den diesjährigen Index gehabt, heisst es in einer Medienmitteilung über den diesjährigen Bericht. In Asien seien deshalb Bangkok und Singapur auf der Rangliste abgerutscht. Zudem, so Julius Bär, habe die Pandemie auch unter sehr wohlhabenden Personen das Bewusstsein für ein ethisches und nachhaltiges Kaufverhalten verstärkt. Für
die Produzenten könne sich dies in faireren Preisen niederschlagen.

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