Voraussetzungen für den digitalen Erfolg

von Marco Tornarolli M. Sc.

ist Bauphysiker und Inhaber bei MT Expert Ingenieurbüro für Bauschadenanalysen, Bauphysik und Bautenschutz.

Noch nie hat sich in unserer Umwelt im privaten und geschäftlichen Bereich so viel durch die Digitalisierung verändert wie in den letzten Jahren. Neue Kommunikations- und Arbeitstechniken modifizieren betriebliche Prozesse und verändern klassische Wertschöpfungsketten. Diese Prozesse sind noch lange nicht abgeschlossen. Ein Beispiel sind die Veränderungen, die sich unter dem Stichwort Building Information Management (BIM) verbergen. Auf Baustellen und in Planungs- und Architekturbüros stehen Umbrüche bevor. Nur, und das ist mein wichtiger Punkt, müssen die Menschen mitgenommen werden. Sonst drohen sie in der Funktion einer möglichen Fehlerquelle stecken zu bleiben. Das wäre eine Sackgasse.    

Zunächst bietet die Digitalisierung aber eine Erleichterung und eine Effizienzsteigerung in der Baubranche. Als Bauphysiker kann ich bestätigen, dass auch im Bau die Zukunft den mobilen Anwendungen gehört. Smartphones und Tablet-PCs bestimmen mittlerweile auf jeder Baustelle den Alltag. In grossen handwerklichen Unternehmen entwickeln die Verantwortlichen professionelle Softwares zu Koordinations- und Logistikfragen, um Prozessabläufe in der Produktion zu verbessern und infolge dessen Unkostenbeiträge unproduktiver kompensieren zu können. Insgesamt kann somit die Arbeit eines jeden Arbeitenden unterstützt werden. Viele Kolleginnen und Kollegen und Geschäftspartner aber fragen mich, ob diese nur für grosse Unternehmen realisierbar ist. Ja, es gibt für Schweizer KMU und handwerkliche Unternehmen passende Lösungen.

Und dafür gibt es einfache Beispiele. So finden mittlerweile diverse Tools auch in der Bau-Branche ihre Anwendung. Eine U-Wertberechnung, die Bauteile hinsichtlich Wärmedämmung, Feuchteschutz und Hitzeschutz analysiert, kann mittels einer App beispielsweise genaue Ergebnisse berechnen, welche eigentlich einem Fachplaner unterliegen. Primär an Profis richtet sich DefectRadar. Die App wurde konzipiert, um Baumängel zu dokumentieren und deren Behebung zu managen. Aus meinem praktischen Arbeitsbereich ist die Untersuchung von Schäden und Baumängeln durchaus komplizierter, als mit einer App ein Foto zu schiessen. Genaue Details in allen zu betrachtenden Bereichen liefert die App nicht, weshalb ein Fachberater zur Seite genommen werden muss.

Aus diesem Grund kann die Digitalisierung 4.0 einen Menschen und dessen rationale Entscheidungen nicht ersetzen. Im Gegenteil, es geht nur Hand in Hand. Experten und passende digitale Lösungen führen zum Erfolg.

Ich bin davon überzeugt, dass die Entwicklung moderner Hilfsmittel wie Smartphone, Apps und Co. im kleinen, unkomplizierten Rahmen wirtschaftlich eingesetzt werden können. Doch gewisses nötiges Know-how kann die Digitalisierung nicht ersetzen.

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