Die Megatrends 2021 “ Reloaded“

Von Charles Staubach

Virtual-, Mixed- und Augmented Reality: einer der Megatrends des Jahres in der Bau- und Haustech-Branche.

Der Futurologe John Naisbitt beschrieb übergeordnete Entwicklungen, welche strukturelle Veränderungen global und über eine längere Zeitdauer prägen oder sogar möglich machen. Er nannte sie Megatrends. Solche Trends gibt es in allen Branchen – so auch in der Bau- und Haustechnik.

Die Megatrends sind «Lawinen in Zeitlupen». Was diese Trends auszeichnet: Sie verändern nachhaltig ganze Branchen und durchdringen alle Lebensbereiche. Anders als Trends, die nur einige Jahre wirken, haben Megatrends eine Wirkungsdauer von mehreren Jahrzehnten. Diese gibt es auch in der Bau- und Haustechnikbranche. Speziell jetzt in der Pandemie-Krisenzeit, wo man mit Innovationen, optimaler Anwendung und Umsetzung digitaler Trends und Entwicklungen punkten kann. Die Vernetzung bei den Arbeitsabläufen
spielt da eine entscheidende Rolle. Hier sind die von uns auserkorenen Top Ten der aktuellen Megatrends 2021 in der Bau- und Haustech-Branche:

1. Construction Intelligence
Construction Intelligence basiert darauf, Entscheidungen aufgrund von Daten anstelle des Bauchgefühls zu treffen. Mit den faktenbasierten Prozessen sollen zukünftige Entwicklungen und Abläufe besser planbar sein. Damit sind in der Regel Software-Programme verbunden, die Bauprojekte aktiv von A bis Z begleiten. Von der Personal- und Baustoffplanung, bis
hin zur tatsächlichen Durchführung und Bauabnahme – eine Construction Intelligence Software hilft bei der gesamten Bauabwicklung. ERPund CRM-Systeme sind weitere Stichworte, wenn es darum geht, Daten-Ressourcen besser zu nutzen: Alle Daten in einem System und gut vernetzt, können Auswertungen sehr aussagekräftig machen. Man kann
Analysen somit optimieren und auch den Gesamtbetrieb ohne grossen Aufwand gut kontrollieren. Das ist heuer noch wichtiger denn je, wenn es um Datenmanagement und guten Workflow geht.

In Anlehnung zu diesem Thema seien auch die Mobile Services in der Planungssoftware
erwähnt. Der Experte Pablo Gudenrath (OF-Software AG): «Das Mediennutzungsverhalten bei einem grossen Teil unserer Zielgruppe geht auch langsam, aber sicher in Richtung Mobile Tools und Services. So sind in unserem Bereich das schnelle Erfassen von benötigten Materialien und der Arbeitszeit sowie die sofortige Übermittlung der Daten in die Software elementar, wenn es um Arbeitsprozessoptimierung geht. Neue Aufträge müssen sofort verfügbar sein. Doppelte Arbeiten werden aus der Prozesskette gestrichen und potenzielle Fehlerquellen im Ablauf minimiert. Ausserdem: Ein digitaler Rapport geht in der Regel nicht verloren. Der Trend geht zudem auf einfache Bedienung auf den Geräten der Monteure.
Die mobilen Tools sollen noch mehr Zeitersparnis bringen und in einem modernen Haustechnik-Unternehmen den Alltag vereinfachen.»

2. Bim und 3D-Modelle
Der Top Trend in der Baubranche ist und bleibt das BIM. Die drei Buchstaben stehen für Building Information Modeling. Dieser beschreibt eine Methode der vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauvorhaben mithilfe von Software. Noch ist es nicht ausgereift, aber irgendwann gibt es in den meisten Software-Programmen eine  Schnittstelle für BIM. Getrieben durch die öffentliche Hand, wird BIM forciert, denn es soll die Kollaboration zwischen allen in einem Projekt involvierten Parteien in einem Bauprojekt digitalisieren. Dabei schreibt die BIM Methodik vor, mit 3D-Modellen zu arbeiten. Dies bestätigen auch die Jungunternehmer von WeKa Werbestyles aus Möhlin / Aargau, die oft
beispielsweise für Immobilienunternehmen mit dreidimensionalen Visualisierungen arbeiten. Der Einsatz von BIM soll im wesentlichen die Transparenz und die Plangenauigkeit erhöhen. Dass dies der richtige Weg ist, glauben bereits heute 78 Prozent aller Befragten in der Bauindustrie. Trotz des allgemeinen Bewusstseins, dass BIM die Zukunft in allen Bauphasen ist, findet die Methode in der Schweiz in der Praxis bisher kaum Anwendung.
Ganz anders sieht es in anderen Ländern aus.

Immer mehr ein Thema: Das grüne BIM und die Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit ist in der Haustech- und Baubranche von steigender Bedeutung. Nach Angaben der Europäischen Kommission entfallen auf den Bau und die Instandhaltung von Gebäuden, einschliesslich Heizung, Klimaanlagen, Beleuchtung und elektrische Ausstattung rund 40 Prozent des Energieverbrauchs in Europa. Da müssen alle dazu beisteuern, dass man diesen Anteil senkt.

3. Bauen 4.0 – Die Digitalisierung der Baustelle
Auch wenn in manchen Bereichen der Baubranche digitale Trends bereits angekommen sind, hinken die Baustellen selbst noch weit hinterher. Und das obwohl es mittlerweile zahlreiche individuelle Angebote zur Digitalisierung gibt, die speziell für Baustellen entwickelt wurden. Diese sparen in der Regel nicht nur Zeit und Kosten sondern auch Nerven. Da geht einiges in Richtung Smartifizierung des Projektmanagements durch smarte Tools. Denn die Smartifizierung findet auch bei der Planung der Mitarbeitenden statt. Zum Beispiel können Monteure gewissermassen «on the fly» – also während ihrer Einsätze – mit Datenmaterial und Aufgaben gefüttert werden. Die Auftragserfassung und Terminierung und die Software Adressstammdaten-Management über Tablet oder Handy werden zu einem Kinderspiel.

4. KI und mixed reality – auch in der Haustechnik
Augmented Reality, Virtual und Mixed Reality werden die Branche erobern. Das holografische Projizieren von 3-D-Modellen auf die reale Welt erhöht Qualität und Effizienz bei Planung, Bau und Betrieb, wird eine gewisse Planungssicherheit erwirken und mittelfristig Kosten sparen.

5. Totale vernetzung, IOT, drahtlose Intelligenz
Mittels intelligenter Software werden in Zukunft auch Sachen möglich sein wie beispielsweise das Einbauen von Feuchtigkeitssensoren, welche über Iot kommunizieren und dadurch extrem energiesparend sind. Auch die verlängerte Lebensdauer der Einrichtungen gehört zu den erweiterten Mehrwerten von IoT. 2020 haben die Anwendungs- und Umsetzungskompetenzen zugenommen. Das zeigte sich unter anderem
auch so, dass unsere Hardwareabteilung gemäss den Ansprüchen unserer Kunden viele VPN-Verbindungen eingerichtet hat, sodass unsere Endkunden ebenfalls standortunabhängig arbeiten können. Sei dies um reguläres Home Office zu ermöglichen oder gar Risikopatienten zu schützen.

6. Lean Construction Management
Lean Construction Management beschäftigt sich in erster Linie mit einem prozessorientierten Baustellenablauf. Nicht die Erfahrungswerte bei der Planung stehen im Vordergrund, sondern die Prozesse an sich. Diese werden langsam und Schritt für Schritt mit allen Beteiligten durchgesprochen und geplant. Der Mehrwert: Durch das schrittweise Planen können Missverständnisse untereinander vermieden und somit auch ein  reibungsloser Ablauf herbeigeführt werden. Von Anfang bis Ende kann so eine klare Struktur für ein Bauprojekt geschaffen werden (Quelle: capmo.de/blog/)

7. Nachhaltiges bauen und alternative Baustoffe
Immer mehr Unternehmen in der Branche beschäftigen sich mit der Herstellung nachhaltiger Roh- und Baustoffe zu denen unter anderem Fertigteile aus Holz oder Glas gehören. Dazu gehören beispielsweise recycelte Kunststoffe, die im Haus- und Wohnungsbau eingesetzt werden können. Aber auch längst in Vergessenheit geratene Rohstoffe sind wieder auf dem Vormarsch und begünstigen nachhaltiges Bauen: Stroh wird mehreren Berichten zu Folge erfolgreich als Dämmmaterial im Wohnungs- und Hausbau eingesetzt. Der Rohstoff ist nicht nur 100% natürlich, sondern auch um einiges umweltschonender als beispielsweise Styropor. Oftmals schonen diese alternativen Baustoffe nicht nur das Klima, sondern auch das Budget. Natürliche beziehungsweise recycelte Materialien sind oftmals günstiger als herkömmliche Baustoffe. (Quelle: capmo.de/blog/)

8. Modulares Bauen
Modulares Bauen ist nicht erst seit diesem Jahr ein Bautrend. Fertigbauteile werden auf der Baustelle wie geplant zusammengesetzt und bilden so die Fassade für das Bauobjekt. So kann es schon einmal vorkommen, dass die Fassade innerhalb eines Tages errichtet werden kann. Aber auch im Innenausbau wird immer öfter auf diese Baumethode zurückgegriffen. Durch die extrem schnelle Baustellenabwicklung können Kosten und Ressourcen eingespart werden. Man braucht zudem weniger Fachkräfte, um die Bauteile zusammenzusetzen. Vor allem aber reduziert sich die Einsatzzeit von Arbeitskräften. (Quelle: capmo.de/blog/)

9. Cloud collaboration tools
Die Corona-Krise hat verdeutlicht, was man schon vorher wusste. Und gezeigt, wie wichtig es ist, dass man heute auch über digitale Wege immer den Wissenstransfer und die Kommunikation aufrechterhalten muss. Das gilt natürlich auch für das Geschäftsleben und speziell in jenen Branchen, wo man praxisorientierte Beratung jederzeit zeit- und ortsunabhängig garantieren muss. Webinare sind deshalb alles andere als nur ein Trend,
sondern gehören heute zum Standard einer modernen Beratung – sei es im Verkauf, für Wissenstransfer, Schulung oder auch bei der Pflege des Netzwerkes. Auch in der Baubranche.

10. Generationswechsel und change Management
Mit der neuen jungen aktuell nachrückenden Generation an den Schnittstellen der Unternehmen oder in der Geschäftsführung werden noch mehr EDV-Lösungen in die Haustechnik-Unternehmen implementiert. Der Anspruch der Endkunden an eine EDV-Lösung ist aber sehr unterschiedlich und die Prioritäten in der Umsetzung der jeweiligen Entscheidungsträger sehr individuell.

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