Methadon als Wirkverstärker in der Krebstherapie

Dr. rer. nat. Claudia Friesen | Quelle: Universität Ulm

Methadon, vielen bekannt aus der Drogen-Substitutionstherapie, ist mehr als ein Drogenersatz. Seit über 70 Jahren findet es in der Medizin Verwendung, da es als Opioid einzigartige Eigenschaften mitbringt und genau aus dem Grunde seit 2005 von der WHO als unverzichtbares Schmerzmittel in der Krebstherapie geführt wird. Neben den vielen Vorteilen, die Methadon mitbringt, scheint es noch eine weitere Besonderheit zu haben. 2007 entdeckte die Ulmer Wissenschaftlerin Dr. rer. nat. Claudia Friesen eine unterstützende Wirkung von D,L-Methadon bei Chemoanwendungen mit Tumorzellen, die inzwischen international mehrfach bestätigt wurde.

Da Methadon als verschreibungspflichtiges Schmerzmittel (in der Schweiz ist D,L-Methadon unter dem Namen Streuli erhältlich) in der Krebstherapie Anwendung findet, konnten auch weitere Palliativärzte parallel zu Dr. Friesen einen positiven Effekt bei Ihren Patienten feststellen. So kamen viele Sterbenskranke zu unerwartet neuen Lebenskräften und Tumore begannen zu schrumpfen, was sich mit den Laboruntersuchungen deckte. Seitdem berichten Betroffene vermehrt über positive Entwicklungen, die ihre Onkologen in Erstaunen versetzt, und nicht wenige übertreffen ihre Krebsprognosen deutlich.

Trotzdem stossen viele Patienten in Gesprächen mit Ihren Onkologen und Kliniken auf heftigen Widerstand zu Methadon. Als Begründung werden oftmals die fehlenden klinischen Studien angemahnt, ebenso wie dramatische Nebenwirkungen, die den Patienten nicht zuzumuten seien. Viele Betroffene in Selbsthilfegruppen zu Methadon in der Krebstherapie berichten jedoch anderes: So steigt nach kurzer Eingewöhnungszeit die Lebensqualität deutlich und zeigen keinerlei Beschwerden oder problematische Nebenwirkungen. Auch vor dem Hintergrund, dass Drogensubstitutierte mit einer vielfach höheren Dosis in Anwendung ebenfalls keine Einschränkung zeigen, sondern frei am öffentlichen Leben teilnehmen, ist eine Verweigerung des offiziellen WHO-Schmerzmittels für Krebserkrankte nicht nachvollziehbar.

Seit 2017 wird Methadon in der Krebsanwendung vermehrt diskutiert und die Forderungen nach klinischen Studien zu Methadon wurden lauter. Um den Prozess zu beschleunigen, wurde 2018 in Deutschland eine Petition ins Leben gerufen, die öffentliche Gelder für Studien bereitstellen sollte. Im Juli 2019 wurde die Petition parteienübergreifend einstimmig angenommen, sodass Methadon nun zur deutschen «Dekade gegen Krebs» gehört (Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags, Pressemeldung vom 4.7.2019).

Mit der Gründung des Vereins «Methadon in der Krebsbehandlung» beteiligt sich seit Sommer 2019 auch die Schweiz im Kampf gegen den Krebs. Gegründet von Julia Strasser bezieht der Verein klar Stellung pro Methadon als Wirkverstärker in der Krebstherapie, unterstützt von Dr. Friesen persönlich. Somit kann der Verein bei Mitgliedschaft mit vielen Informationen aus erster Hand zur Seite stehen. Um die Erfolge mit D,L-Methadon möglichst vielen zugänglich zu machen, organisierte der Verein bereits eine erste Informationsveranstaltung mit Dr. Claudia Friesen in der Gemeinde Sissach. Bereits nach kurzer Zeit war die Veranstaltung mit 200 Betroffenen und interessierten Ärzten ausverkauft, mit positiver Resonanz.

Bestätigt durch die große Nachfrage hat Frau Strasser mit Frau Dr. Friesen weitere Vorträge geplant. Eine nächste Veranstaltung steht am 31.08.2019 im Mövenpickhotel in Regensdorf an (siehe Flyer). Weitere Präsentationen sind am 04.03.2020 in Bern, sowie am 06.03.2020 in Egerkingen in Vorbereitung. Bereits in Verhandlungen sind die Kantone Basel, St. Gallen und Luzern.