Die Schönheit erhalten

Interview mit Dr. med. Marc A. Peter von Freya Mohr

Ästhetische Chirurgie braucht Erfahrung und Professionalität.

Chirurgische Eingriffe als Teil einer Schönheitsbehandlung nehmen zu. Der Begriff «Schönheitschirurg» kann jedoch in die Irre führen. Warum, erklärt Dr. med. Marc A. Peter, Spezialarzt für Plastische, Wiederherstellende und Ästhetische Chirurgie (FMH), im Interview.

Über plastisch-ästhetische Chirurgie – im Volksmund oft Schönheitschirurgie genannt – wird schon längst nicht mehr hinter vorgehaltener Hand gesprochen. Frauen wie auch Männer sprechen offen über Schönheitseingriffe und tauschen Informationen aus. Trotzdem herrscht noch Aufklärungsbedarf, was fachliche Begriffe und die unterschiedlichen Operationsmöglichkeiten angeht. Dr. med. Marc A. Peter ist Facharzt FMH für Plastische, Wiederherstellende und Ästhetische Chirurgie. Im Augen Glattzentrum in Wallisellen bietet er Beauty-­Operationen im Gesichts- und Halsbereich sowie Brustchirurgie und Operationen am Körper wie Fettabsaugen und Straffung­soperationen an. Bei seinen Patientengesprächen legt er Wert auf Aufklärung, um Vertrauen zu schaffen.

«Geschäftsführer»: Die Schönheitschirurgie boomt. Auch immer mehr junge Menschen lassen sich operieren.
Wie bewerten Sie diesen Trend?
Dr. med. Marc A. Peter: Im Prinzip ist es eine völlig menschliche Angelegenheit, sich von seiner besten Seite präsentieren zu wollen. Das war schon immer so und ist keine Erfindung der plastisch-ästhetischen Chirurgen. Früher haben die Menschen versucht, sich mit Kleidern zu optimieren, beispielsweise mit Korsetts oder Büstenhaltern. Und heute wird natürlich vom Angebot der chirurgischen Möglichkeiten profitiert. Und es liegt in der Natur der Sache, dass auch die jungen Menschen sich optimal präsentieren möchten. Wer unter 18 Jahre alt ist, muss das Einverständnis der Eltern einholen.

Raten Sie auch mal Patienten von einem ästhetischen Eingriff ab?
Wenn Sie mich persönlich fragen, sehe ich die Grenzen ganz klar dort, wo die Wünsche entweder unrealistisch sind oder das Risiko zu gross ist und gesundheitliche Schäden entstehen können. Zum Beispiel wenn Krankheiten vorliegen, die das Risiko einer erfolgreichen Operation gefährden. Schliesslich handelt es sich um eine Operation, die notabene nicht sein muss. In diesen Fällen muss ich dann dem Patienten sagen, schauen Sie, ich würde Ihnen empfehlen, das nicht zu machen.

Das Augen Glattzentrum bietet neu auch Beauty-Operationen an. Wo genau liegen hier Ihre Kompetenzen?
Ich bin für die ganze plastisch-ästhetische Chirurgie verantwortlich. Seit ich dazugekommen bin, offeriert die Klinik mehr in diesem Bereich der Medizin. Mit meinen 35 Jahren Kenntnis auf dem Gebiet der plastisch-­wiederherstellenden und ästhetischen Chirurgie kann ich versichern, dass ich alle Operationen regelmässig und mit Erfahrung durchführe. In diesem Sinne biete ich das ganze Spektrum der ästhetischen Chirurgie – von Gesicht, Hals und Brust bis Körper – an.

Wie läuft so eine Operation ab?
Zuerst einmal muss uns eine Person finden. Sobald sie erkennt, dass sie sich bei uns in guten Händen befindet, wird sie sich wahrscheinlich für einen Termin in unsere Sprechstunde melden. Ich nehme mir viel Zeit, zeige Fotos von vorher und nachher, kläre den Patienten über die Operation auf, über Risiken und Nebenwirkungen und wir schauen auch an, was der Patient mitbringt. Denn wir können nicht Orangen in Äpfel verwandeln. Wir müssen immer mit dem arbeiten, was der Patient mitbringt. Wunder können wir nicht bewirken.

In den Medien hört man auch immer wieder über missglückte Ope­rationen und unbefriedigende Resultate, was Schönheitsoperationen angeht. Beeinflusst das Ihre Branche?
Natürlich haben solche Vorgänge Einfluss und sind schnell in den Medien. Grundsätzlich gilt aber, dass ein Schönheitschirurg nicht dasselbe ist wie ein plastischer Chirurg mit dem FMH für Plastische, Wiederherstellende und Ästhetische Chirurgie. Der Begriff Schönheitschirurg hat keine Bedeutung, jeder Arzt mit Staatsexamen kann sich so nennen. Und dementsprechend hat der Laie – also der Patient – keine Ahnung, was dieser Arzt kann und was nicht. Viele Ärzte machen von dieser Nische Gebrauch und bieten Operationen an, obwohl sie über keine entsprechende Ausbildung verfügen. Und da kann es natürlich vorkommen, dass die Resultate nicht optimal sind.

So etwas bricht sicherlich das Vertrauen in die plastisch-ästhetische Chirurgie. Wie können Sie dieses bei Ihren Patienten wiederherstellen?
Ich versuche zu erklären, dass es einen Unterschied zwischen einem Schönheitschirurgen und einem Spezialarzt für Plastische, Wiederherstellende und Ästhetische Chirurgie gibt. Letzterer hat mindestens sechs, wenn nicht mehr Jahre Ausbildung genau in diesem Gebiet und kennt sich auch in der Behandlung von Komplikationen aus. Denn diese kann es immer wieder geben. Dieses Vertrauensverhältnis baue ich im ersten Gespräch mit dem Patienten auf.

Wie heben Sie sich von anderen Mitbewerbern in der plastisch-ästhetischen Chirurgie ab?
Ich denke, die Patienten haben bei mir das beste Verhältnis was Preis / Leistung betrifft. Wir sind nicht so teuer positioniert wie die Stadt Zürich, aber die Resultate sind genauso gut. Oder vielleicht sogar noch besser.

Da sieht man also einen Preisunterschied zwischen den Städten und Kantonen in der Schweiz?
Man findet immer jemand günstigeren. Die Frage ist einfach, was der Patient für den Preis bekommt. Nehmen wir das Beispiel einer Brustvergrösserung. Da kann die Patientin im Internet surfen und Preise vergleichen. Das Problem ist jedoch, sie weiss nicht, dass sich Operationen unterscheiden können. Das beginnt schon bei der Produkteauswahl: Ein Implantat kann ästhetisch besser oder schlechter sein. Auch die Art, wo das Implantat eingesetzt wird – oberhalb oder unterhalb des Muskels –, kann einen Unterschied im längeren Verlauf machen. Wie ist das mit der Anästhesie – bekommt sie eine Vollnarkose oder nur eine Teilnarkose. Das sind Faktoren, die sich im Preis nicht widerspiegeln. Wer einfach nur Preise vergleicht, weiss noch nicht, was sie oder er bekommt. Es ist nicht so, wie einen Liter Milch aus Aldi, Lidl und Coop miteinander zu vergleichen. Deswegen versuche ich den Patienten mitzuteilen, dass es keine gute Idee ist, sich alleine auf den Preis zu stützen.

Wäre es dann von Vorteil, sich von mehreren Ärzten beraten zu lassen?
Es ist sicherlich eine gute Sache, sich eine Zweit- und Drittmeinung einzuholen. Auf der einen Seite gibt das einem eine gute Übersicht. Auf der anderen Seite macht es die Entscheidung schwieriger. Ein Patient kann bei verschiedenen Lösungsvorschlägen nicht einschätzen, welcher davon jetzt wirklich richtig ist, weil sie oder er so wenig von Chirurgie versteht.

Wagen wir einen Blick in die Zukunft. Wie wird sich die Schönheits­chirurgie in den nächsten Jahren weiterentwickeln?
Ich hoffe, dass wir diese Sparte in der Zukunft ausbauen können. Die plastische Chirurgie und die ästhetischen Behandlungen werden immer mehr zu Alltagsprodukten. Durch die Angebotsvervielfältigung fallen wahrscheinlich auch die Preise noch weiter. Am Schluss kann sich jeder eine Behandlung leisten und wird wahrscheinlich die eine oder andere Operation in Erwägung ziehen.

www.augenzentrumzuerich.ch